Kopfläuse
Kopfläuse, lat. Pediculosis humanus capitis, zählen zu den Parasiten und leben auf dem Menschen. Vielen Menschen macht die Kopflaus das Leben schwer, denn wenn sie erst einmal auf einem wohnt, kommt es zu Juckreiz. Man spricht dann von einem „Kopflausbefall“. Doch wer ist die Laus eigentlich genau und was tut sie den ganzen Tag auf unseren Köpfen? Tauchen Sie ein in die Welt der kleinen Läuse und lesen Sie hier mehr über ihr Aussehen, ihren Lebenszyklus und ihren Übertragungsweg.
Aussehen der Kopflaus
Die Kopflaus ist ein Parasit mit 6 Beinen, zwei Fühlern und einem hellen Körper. Aufgrund einer Form der Mimese hat die Kopflaus ihre Hautfarbe ihrem Umfeld angepasst. So sind Kopfläuse in westlichen Regionen eher weiß-gräulich, während sie in südlichen Ländern eher eine dunkle, bräunliche Panzerfärbung besitzen. Nach der Nahrungsaufnahme ist die Kopflaus rötlich, denn sie ernährt sich ausschließlich von Blut. Dafür sticht sie mit ihrem Saugrüssel in die oberste Kopfhautschicht ein und saugt das Blut heraus. Damit das Blut flüssig genug ist, sondert die Kopflaus beim Stechen einen Speichel ab. Dieser löst beim Menschen Juckreiz aus. Auch die Ausscheidungen einer Kopflaus kann Juckreiz auslösen. Eine Laus trinkt etwa alle 2 bis 4 Stunden. Bekommt sie keine Nahrung, stirbt sie nach max. 55 Stunden.
Entwicklung der Kopflaus: Von Nisse…
Die Kopflaus lebt am liebsten am Haaransatz, hinter den Ohren, im Nacken oder an den Schläfen. Dort legen Weibchen auch 5 Eier, genannt Nissen, pro Tag ab. Direkt am Haaransatz werden die Eier mit einem Klebstoff befestigt, gegen den kein handelsübliches Lösungsmittel ankommt. Hier herrscht für die Eier ein optimales Klima. Nissen sind durchschnittlich 0,8 mm groß. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpft aus der Nisse eine Larve, auch Nymphe genannt. Die Hüllen, die die Larven nach dem Schlüpfen hinterlassen, sind weiß und perlenartig in der Nähe der Kopfhaut aufgereiht. Die Nymphe ist ca. 1 bis 2 mm groß. Erst nach 9 bis 11 Tagen gelten Nymphen als ausgewachsene Kopflaus und können auf andere Köpfe krabbeln.
…zur ausgewachsene Kopflaus
Eine ausgewachsene Kopflaus wird 2 bis 4 mm groß, wobei die Weibchen größer werden als die Männchen. Durch den kurzen Lebenszyklus vermehren sich die Parasiten sehr schnell, was auch eine rasche Verbreitung begünstigt. Pro Lebenszyklus produziert eine weibliche Laus ungefähr 150 Eier. Für einen möglichst langen Lebenszyklus müssen ideale Bedingungen herrschen. Das bedeutet, dass bereits das Ei ein gutes Klima von 28 °C bis 29 °C benötigt. Die Kopflaus kann so bis zu einem Monat überleben, wobei die Männchen bereits nach spätestens 3 Wochen. Da Läuse lange leben, ist eine Ansteckung bei unbehandeltem Kopflausbefall wahrscheinlicher.
Ansteckung mit Kopfläusen
Vor einer Ansteckung mit Kopfläusen ist keiner gewappnet oder resistent. Es ist ein Mythos zu glauben, dass nur Kinder oder nur Menschen mit mangelnder Hygiene Läuse bekommen können.
Denn auf wen die Kopflaus krabbelt, sucht sie sich nicht freiwillig aus. Oft ist es ein Zusammenkommen von Umständen, dass die Kopflaus ihren Wirt verlässt. Wenn Sie die Übertragungswege kennen, wissen Sie auch wieso.
Kopfläuse verlassen ihren Wirt nicht freiwillig. Eher „verkrabbeln“ sie sich und gelangen so auf den Kopf eines anderen Menschen. Selten schaffen sie es, von einem Kopf auf eine Bürste und dann wieder auf einen anderen Kopf zu gelangen. Denn an Gegenständen, wie Bürsten,
Kuscheltieren oder Kleidung kann sich eine Laus nur schwer festhalten. Auch sind Läuse schon nach wenigen Stunden abseits des Kopfes nicht mehr infektiös und dehydrieren nach max. 55 Stunden. Von Haustieren, die mit Läusen befallen sind, besteht keine Ansteckungsgefahr. Denn diese Läuse befallen ausschließlich Tiere. Die Kopflaus hat sich gleichermaßen nur auf den Menschen spezialisiert. Eine Übertragung an Ihr Haustier ist daher ebenfalls nicht möglich.
Eine Übertragung von Kopfläusen im Schwimmbad ist nicht möglich. Zwar überleben Kopfläuse laut Studien rund 20 Minuten in jeglichen Arten von Wasser, jedoch sind sie während dieser Zeit völlig immobil und bewegungsunfähig. In zu heißem Wasser sterben Kopfläuse.
Kopfläuse übertragen sich nur über direkten Kopf zu Kopf Kontakt wie beim Köpfezusammenstecken. Denn Läuse können weder springen noch fliegen. Sie krabbeln dank hakenförmiger Beine von einem Haar zum anderen. Unter den Insekten sind Kopfläuse Meister des Krabbelns mit 23 cm pro Minute- so schnell wie kein anderes Insekt.